11. O-See-Triathlon Uelzen
24.06.2018 | Uelzen, Deutschland – 11. O-See-Triathlon
O-See Half: Schwimmen: 1900m / Radfahren: 90,6km / Laufen: 21km
Tri Team Schwarme beim O-See Half
Die Wettkampf-Statistik:
286 Meldungen ♂♀ – Zielwertungen: 145 ♂ und 43 ♀
Absolvierte Wettkampfzeiten von 4:02:28 bis 6:46:20
Platz |
Altersklasse |
Name |
Zeit |
Schwimmen |
Rad + Wechsel |
Laufen |
13. |
6. TM 35 |
Daniel Lang |
04:36:01 |
0:29:34 (15.) |
2:35:27 (25.) |
1:30:59 (16.) |
70. |
9. TM 45 |
Axel Biesewig |
05:11:43 |
0:34:20 (73.) |
2:37:28 (33.) |
1:59:54 (136.) |
108. |
11. TM 55 |
Jan Greune |
05:38:15 |
0:38:10 (129.) |
2:53:51 (107.) |
2:06:13 (151.) |
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___TM 50 |
Thorsten Schwarz |
ausgeschieden |
Radsturz |
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___TM 45 |
Wulf Schwarz |
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nicht angetreten |
Verletzung |
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8. |
Staffel |
Lueweitin |
06:29:47 |
0:42:26 (9.) |
3:33:10 (9.) |
2:14:10 (7.) |
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Schwimmen |
Hannah Augustin |
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Radfahren |
Thomas Weidenhöfer |
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Laufen |
Hannah Augustin |
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Ein Sommer voller Sonne – Ein Sommer mit heissen Temperaturen
…zu früh gefreut…es kam ganz anders …!
Oktober 2017 – der Anfang…
Es begann damit, dass Daniel auf der Suche nach einer Mittel-/Halbdistanz diesen Wettkampf gefunden hatte und ich schnell zusagte, bevor mein Strohdach mit der innewohnenden Denkfabrik eine fundiert analysierte Absage erteilen konnte.
Daniel meldete uns also für unsere jeweils erste Mitteldistanz in Uelzen zum 11. O-See-Triathlon an. Es meldeten auch noch
Jan – der bereits 2 Erfahrungen mit der Mitteldistanz gesammelt hat
Thorsten – ein Routinier der schon über die Erfahrung mehrerer Mittel- und Langdistanzen (Ironmandistanz) verfügt
Wulf – unser Schwimmtrainer und Routinier im Gastbereich und an den Strecken (bislang nur zum Wasser reichen) mehrerer Lang- und Mitteldistanzen (halbe Ironmanstrecke)
Hannah, Bärbel und Thomas – die sich auf der Mitteldistanz per Staffel vergnügen wollten. Leider konnte Bärbel nicht teilnehmen und so durfte Hannah das Schwimmen zusätzlich übernehmen.
Na gut – nach etwa 2 Wochen der Realisierung, dass die Anmeldung aufgrund eines einfachen „ich bin dabei“ durch unseren meldewahnsinnigen Wettbewerb-Sammler Daniel für mich unumkehrbar ist, machte ich mir langsam Gedanken in welchem Zustand ich am Wettkampftag ins Ziel kommen will. Bis dahin war ja noch ein gutes halbes Jahr Zeit.
Natürlich war „Ankommen“ das oberste Ziel, mit der Überlegung, daß im Idealfall 5:15 Stunden realistisch sein könnten.
Die „Zeit“ ist für mich aber von Anfang an komplett zweitrangig.
Mein Ziel war den Wettbewerb so vorzubereiten, dass ich die Folgetage ohne „Rollator“ und „Lifta“ einigermaßen schmerzfrei Gehen und Treppensteigen kann.
Über Dr.Google konnte ich immer mal wieder etwas zu den einschlägigen Themen in Erfahrung bringen. Und ich durfte als Seiteneinsteiger und Spätberufener aus 4 Jahren Trainigsgruppe Triathlon im Verein von den Erfahrungen der Athleten und unserer Trainern profitieren.
Im Grunde fühlte ich mich mit den vielen Erfahrungen und Ratschlägen in einer Art überinformierter Verwirrung. Also habe ich mich auf folgende 3 Ziele konzentriert:
- Überwinde regelmäßig den inneren Schweinehund
- Dran bleiben, und zwar regelmäßig
- Verletzungs- und Schmerzfrei bleiben
Wintertraining November bis März
Also begann ich wieder regelmäßig 2-3 x die Woche mindestens 1 h am Rad zu arbeiten um die vorhandene Ausdauer und Fitness im Winter aufzubessern und nicht wieder zu verlieren. Im Wasser sollte mich 2-3x1h die Woche der Schwimmtrainer schleifen. Und das ungeliebte Laufen sollte hier und da mit eingebaut werden, um wenigstens das Gefühl in den Beinen zu haben.
Wettkampfvorbereitung April bis Juni
Hoppla, es ist KW 15 – nur noch 11 Wochen vor dem Wettkampf…
Aus dem Trainerstab schickt uns Gesine ab jetzt regelmäßig Wochen-Trainingspläne die es in sich haben.
Beim Lesen kommt mir unwillkürlich der Gedanke: wie und wo sollen wir die geforderten Trainingszeiten neben allen privatberuflichen Dingen in unseren 24h-Filofax einbauen? – Puhhh, keine Ahnung…
Der Plan fordert auf an 6 Tagen die Woche zu trainieren… mit dem Montag als regelmäßigen Highlight: Pause in allen Trainingsbereichen.
Es stellte sich dann aber zügig heraus, dass ich ganz von allein die Trainingseinheiten und Umfänge erhöhe, weil der Tag „X“ eben auch täglich näher rückt. Irgendwo im Netz habe ich mal gelesen, dass in der Vorbereitung mindestens die Einzeldistanzen des Wettkampfs pro Woche als Umfang trainiert werden soll um im Wettkampf mehr oder minder „durchzukommen“.
Das gab mir ein gutes Gefühl, denn beim Schwimmen und Rad lag ich deutlich darüber und für das Laufen hat es mir Sicherheit gegeben.
Einen Zweifel trug ich aber die ganze Vorbereitung mit mir herum:
was mache ich bei Dauerschmerzen, Krankheit oder Verletzung ?
Das kennt wahrscheinlich jeder, der sich über Wochen und Monate auf solch einen Wettkampf vorbereitet…glücklicherweise hatte ich damit keine Last.
Nach Wochen herrlichem Wolkenloswetter im Frühsommer bis Mitte Juni wurde ausgerechnet für das Wettkampf-Wochenende leichter Regen und kalte Temperaturen angekündigt.
Wir alle hatten uns vorweg auf ein schönes Wochenende auf einem Campingplatz mit Naturschwimmbad gefreut. Glücklicherweise konnte ich kurzfristig das von Wulf reservierte MobileHome von Freitag bis Sonntag buchen, so dass wir Wetter und Kälte draußen lassen konnten.
Wir alle sind am Freitag angereist, nur Thomas (für die Staffel mit Hannah) und Wulf (verletzungsbedingt als Zuschauer und Trainer) hatten sich für eine Anreise Sonntag früh entschieden.
Am Samstag nach einer kurzen Stadtbesichtigung und einer kleine Radeinheit haben wir ab 18 Uhr die Anmeldung und Pasta-Party mit Wettkampf-Besprechung besucht. Zu dieser Zeit fing es bereits leicht an zu regnen.
Der Wettkampftag 24.06.2018 – Sonntag 6 Uhr – Nieselregen bei 10°.
Der kälteste Sommertag 2018 – Tageshöchsttemperatur 16°.!
Jeder der an diesem Sonntag nicht aus dem Bett musste ist auch nicht freiwillig aufgestanden…
Thorsten und ich hatten uns entschieden mit dem Rad die 7 km zum See zu rollen. Dort angekommen war Daniel bereits vor Ort und „im Tunnel“.
Wir waren dank Rad vor Ort gleich warm und froh bei der Kälte und Nässe direkt in den Neo steigen zu können. Offensichtlich ist eine ziemlich große Zahl der gemeldeten Teilnehmer wegen Wetter nicht erschienen, denn in der Wechselzone sind viele Radplätze frei geblieben.
Um 8 Uhr mussten alle Starter aus der Wechselzone heraus zum See.
Dort gab es die letzten Anweisungen und ein kurzes Einschwimmen im vergleichsweise warmen Wasser.
8.30 Uhr der Startschuss für etwa 200 Sportler im Oldenstädter See, einem Natursee mit Sandstrand und teilweisem Pflanzenbewuchs.
Mein erster rollender Landstart. D.h. erst nach überqueren der Startlinie fängt die Zeit an zu laufen. Ich hatte mich im Mittelfeld der Starter einsortiert und das passte ganz gut.
Ich bin locker gestartet und nach 300 m fühlte ich mich so wohl im Wasser, daß ich etwas mehr Fahrt aufnehmen konnte. Nach 950 Meter ein kurzer Landgang und rein in die zweite Runde. Ich konnte mich von Anfang an aus allen Positionskämpfen raushalten und deshalb das Schwimmen ganz locker absolvieren.
Mein Schwimmziel lag bei unter 40 Minuten, was ich sehr gut geschafft habe.
Nach 1900 Meter ging es also raus aus dem „schön warmen“ See, einen kurzen steilen tiefsandigen Hang hinauf, in die Wechselzone.
Hierfür habe ich mir wegen des Wetters mehr Zeit gegeben und sowohl Socken als auch eine Herbstjacke zum Radfahren angezogen.
Dann rauf aufs Rad und über eine Zufahrt in den 4 mal zu durchfahrenden 22 km langen Rundkurs. Wegen des feuchten Boden musste man vorsichtig durch die Kurven fahren und hatte deshalb deutlich mehr kraftraubende Antritte danach zu fahren. Je 22 km Runde wurden 135 Höhenmeter absolviert, was eher wenig ist. An einem Anstieg gab es eine Verpflegungsstation, die ich gerne jedes mal beansprucht habe.
Etwa nach der Hälfte der Radeinheit hörte es auf zu regnen. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit ist der Boden jedoch kaum getrocknet.
Mein Radziel (inklusive der Wechsel) war unter 2:45 Stunden zu bleiben und trotzdem möglichst viel Energie zu sparen um –meine Angstdisziplin- das Laufen noch einigermaßen zu absolvieren. Also habe ich weniger gedrückt und bin mit Reserven und einer Rad/Wechselzeit von guten 2:37 Stunden nach 90,6 km wieder in die Wechselzone zurück.
Auch hier nahm ich mir wieder die Zeit, um die Herbstjacke und Socken aus- und frische Socken für die anstehenden 21 km Laufen neu anzuziehen. Gelaufen wurden 8 Runden je 2,6 km um den See.
Von Runde zu Runde wurde das Laufen immer härter und ich nutzte regelmäßig den Verpflegungsstand, an dem ich immer kurz gegangen bin um den Becher Cola vollständig trinken zu können. Allerdings habe ich es ganz gut geschafft gleichmäßig zu laufen und die letzte Runde sogar nochmal anzuziehen um mein Laufziel von unter 2 Stunden tatsächlich zu erreichen.
Sehr glücklich und ziemlich erschöpft bog ich nach der letzten Runde in den Zielkanal ein, an dem mich meine Kinder auch gleich in Empfang nahmen und die letzten Meter bis zur Ziellinie mit mir zusammen gelaufen sind.
Nach guten 5:11 Stunden durfte ich den Zieleinlauf genießen.
Nach den Glückwünschen gönnte ich mir eine große Elektrolytdusche für die innere Anwendung und eine äußere Massageanwendung der oberen und unteren Beinmuskulatur. Danach ging die Erholung erstaunlich schnell und ich konnte mich über das erreichte Gesamtziel unter 5:15 Stunden freuen.
Daniel übertraf ebenfalls sein gestecktes Ziel mit gut 4:36 Stunden.
Jan kam mit guten 5:38 Stunden freudestrahlend ins Ziel.
Thorsten hat uns zwischenzeitlich in Angst und Schrecken versetzt, als er in Radrunde 3 stürzte und ins Krankenhaus abtransportiert wurde. Glücklicherweise stellte sich später heraus, das kein nicht schon vorhandener Schaden hinzu gekommen ist und er nur vorsichtshalber komplett durchleuchtet wurde.
Die Staffel mit Hannah und Thomas hat sich ebenfalls mit guten 6:29 Stunden durchgeschlagen und Hannah lief erschöpft, aber mit breitem Grinsen ins Ziel ein.
Von meiner Seite ein Glückwunsch an alle Starter & Finisher.
Gesundheit dem Beinahe-Versehrten und
ein dickes Dankeschön an alle mitgereisten Nichtstarter und Unterstützer.
Ein Bericht von Axel