Triathletin Maren Rösner im Kreise der Weltelite

Schwarme. Am vergangenen Wochenende wurden in der ungarischen Hauptstadt Budapest die weltbesten Triathleten gesucht – und Maren Rösner aus Schwarme war mittendrin. Die 22-Jährige startete im Sprintwettbewerb ihrer Altersklasse und wurde sensationelle Vierte mit einer Endzeit von 1:11,45 Stunden. Dabei war sie eigentlich mit einem anderen Ziel angereist, wie sie im Gespräch mit unserem Redakteur Malte Bürger verrät.

Haben Sie überhaupt schon realisiert, was Ihnen in Budapest gelungen ist, oder ist der Körper noch immer voller Adrenalin?

Maren Rösner: Allmählich kehrt bei mir die Ruhe ein (lacht). Wir sind erst gestern Morgen um sechs Uhr zurückgekommen, während der langen Autofahrt zurück hatte ich dann endlich Gelegenheit zum Verarbeiten – und schlafen. Jetzt kommt es so langsam, und ich freue mich riesig.

Der Auftritt in Budapest war Ihr erstes Auslandsrennen überhaupt – dann noch bei einer Weltmeisterschaft. Sind Sie mit einem gänzlich anderen Gefühl dort hingefahren als zu den bisherigen Rennen?

Auf jeden Fall. Wir sind bereits am Mittwoch angereist, zu dem Zeitpunkt war ich eigentlich noch ganz locker. Aber spätestens am Freitag habe ich dann gemerkt: ‚Oh, oh. Die anderen Sportlerinnen kommen ja von überall her.‘ Da wurde mir endgültig bewusst, worauf ich mich da eingelassen hatte.

Und haben sich dann was für ein Ziel für den Wettkampf gesetzt?

In erster Linie wollte ich bei der WM einfach nur mitmachen, sehen, wie ich wohl abschneiden werde. Im Idealfall hatte ich in dem 30-köpfigen Teilnehmerfeld einen Platz unter den ersten 15 anvisiert.

Doch dann kam alles anders. Im Ziel lagen Sie plötzlich auf Rang vier.

Das habe ich aber auch erst während des abschließenden Laufens erfahren. Bereits nach dem Schwimmen lag ich auf Rang acht, aber ich war mit ganz anderen Dingen beschäftigt, um das wahrzunehmen. Das Wetter in Budapest war nämlich nicht gerade gut, es hatte die ganze Woche über geregnet und es war kalt. Bereits nach dem Schwimmen im 14 Grad kalten Wasser haben einige Athleten aufgeben.

Sie aber haben sich durchgebissen.

Ich habe mich unterwegs sehr gut gefühlt, wenngleich es sehr schwer war. Durch den Regen waren auf der Radstrecke überall Wasserlachen, und da unsere Reifen kein Profil haben, war es schon sehr gefährlich. Außerdem stand die gesamte Wechselzone unter Wasser. Aber beim Laufen lief es dann richtig gut, dort habe ich dann erstmals gehört, dass ich rund 40 Sekunden hinter der Drittplatzierten liege. Das wollte ich dann natürlich unbedingt halten.

Im Ziel gab es also keine Trauer über die verpasste Bronzemedaille?

Überhaupt nicht. Ich habe nicht eine Minute darüber nachgedacht, dass ich nicht auf dem Podest gelandet bin. Schließlich habe ich niemals mit Rang vier gerechnet.

Sie klingen ein wenig verschnupft. Sind das die Nachwirkungen des Wettkampfes?

Nein, die Erkältung hatte ich schon vorher. Es sah zunächst auch nicht so aus, als dass ich hätte starten können. Notfalls hätte ich das Rennen halt abgesagt, da geht die Gesundheit dann eindeutig vor. Aber letztlich hat es doch noch geklappt, allerdings hat die Erkältung dann jetzt im Nachhinein Ihren Höhepunkt erreicht (schmunzelt).

Und jetzt werden erst einmal die Beine hochgelegt?

Ein bisschen auf jeden Fall. Ich muss allerdings bald wieder etwas fürs Studium tun. In ein paar Wochen fange ich dann ganz langsam wieder mit dem Laufen an.

Quelle: http://www.weser-kurier.de/Artikel/Sport/Region/230672/Triathletin+Maren+Roesner+im+Kreise+der+Weltelite.html